UNEX wird Fahrgestelle für die Abschussrampen der Ariane 6 Weltraumraketen herstellen
UNEX war im mehrstufigen Auswahlverfahren für die Herstellung von 16 Sets von Fahrgestellen erfolgreich, die ein Bestandteil des mobilen Gebäudes der neuen Abschussrampen der Ariane 3 Raketen im Raumfahrtzentrum in Französisch Guyana sein werden. Insgesamt handelt es sich um die Lieferung von ca. 810 Tonnen an Stahlkonstruktionen. Die Schwierigkeit des gesamten Auftrages besteht nicht nur in der Qualität der Produktions- und Komplettierungsphase, sondern auch in der Erfüllung der strengen administrativen Anforderungen an die Evidenz und Nachverfolgbarkeit des verwendeten Materials und aller Komponenten. Nicht zuletzt werden die sichere Verpackung aller 16 Sets und der Transport der übergroßen Güter zum Hafen und danach mit dem Schiff über den Atlantischen Ozean eine wichtige Rolle spielen.
"Das war eines der anstrengendsten Auswahlverfahren, an denen wir von UNEX jemals teilgenommen haben. Es freut uns umso mehr, da das entscheidende Kriterium nicht nur der Preis, aber vor allem die Gesamtqualität war. In bedeutendem Maß haben sich auch die Referenzen unserer Gesellschaft auf das positive Ergebnis des Auswahlverfahrens ausgewirkt, die mit der Realisierung ähnlich anspruchsvoller Projekte bereits Erfahrungen gesammelt hat. In unserem Fall handelt es sich vor allem um langfristige Erfahrungen mit der Herstellung von Fahrgestellen für Rad- und Schaufelbagger, Lader, Kräne und ähnliche Maschinen. Wir beliefern die anspruchsvollsten Kunden aus den Reihen der führenden internationalen Industrievereinigungen," sagt Michal Kemler, Direktor der Produktgruppe des Schwermaschinenbaus in der Gesellschaft UNEX.
Im UNEX Werk in Uničov werden die Fahrgestellsets nicht nur hergestellt, sondern auch komplett montiert, einschließlich Antriebe, gesamte Bestückung mit den elektrischen Komponenten und Hydraulikleitungen. Danach erfolgt der Probebetrieb der Sets, damit deren vollständige Funktion und einfache Applikation am Montageort in Französisch Guyana getestet wird.
"Es handelt sich um ein Projekt, das auch aus Sicht des Materialaufwandes spezifisch ist. Neben den verwendeten Standardkonstruktionen aus Stahl wird auch auftragsspezifischer Feinkornstahl (S460), Stahl mit einem höheren Gleitgrenzwert im veredelten Zustand (S690) beziehungsweise Materialien des Typs 42CrMo4 (veredelter Konstruktionsstahl) verwendet. Geschweißt werden muss mit der 136 Methode, also mit der Methode des Bogenschweißens mit einer gefüllten Elektrode in aktivem Gas. Die Schwierigkeit der technologischen Vorgehensweise der Produktion wird auch dadurch unterstrichen, dass das Frieren mit Stickstoff und Erwärmen der Teile, wie an den Verbindungswellen kombiniert und gleichzeitig die Spannung des Materials durch Glühen und Vibrieren beseitigt werden muss," erklärt Michal Kemler.
Über das Ariane 6 Projekt
Im Raumfahrtzentrum der Europäischen Raumfahrtagentur in Französisch Guyana entsteht eine neue mobile Abschussrampe, von der die Ariane 6 Rakete starten wird, die 2020 zum ersten Mal in die Erdumlaufbahn gebracht werden und so die aktuell eingesetzte Ariane 5 Rakete ersetzen soll. Die Ariane 6 ist ein gesamteuropäisches Projekt. An der Herstellung der wichtigsten Teile haben sich Spanien, Italien, Deutschland, Belgien, Frankreich und eine Reihe weiterer Staaten beteiligt, weitere Firmen und Staaten beteiligen sich an der Errichtung der neuen Abschussrampe. Eben für das mobile Gebäude der Abschussrampe sind die Fahrgestellsets bestimmt, die von UNEX für die Partnergesellschaft Eiffage Métal hergestellt werden.
Die Ariane 6 wird in der ersten Stufe mit einem Vulcain Motor mit flüssigem Stickstoff und Wasserstoff angetrieben, die obere Stufe wird dann mit einem verbesserten Vinci Motor arbeiten. Bei Start behilflich sein werden zwei oder vier Beschleunigungsblöcke für feste Brennstoffe.